Wie kann PUK umgesetzt werden?

Erneut kann ich hier nur Vorschläge machen. Eigentlich sollte es Sache der Politik sein, Umsetzungsmöglichkeit auszuloten.

Wie bereits zur „Grundidee“, „Territoriale Grenzen des PUK“, gesagt, kann PUK kommunal, regional, landesweit, bundesweit, international, golbal eingeführt werden. Globalität ist nicht erforderlich.

Es ist für mich selbstverständlich, dass dies nur im Rahmen demokratischer Rechtstaatlichkeit geschehen darf.

Die Möglichkeiten der Einführung werden einerseits durch die hoheitlichen Rechte der für einen Geltungsbereich zuständigen Entscheidungsversammlung, andereseits durch die Natur der mit Punkten belegten Ressource/Emission  eingeschränkt.

Bleiben wir kommunal:

Eine Stadt wie Köln könnte über ihren Stadtrat z.B. im Rahmen des Klimanotstandes, Wohnraum, Trinkwasser, Öl und Gas zu schützenswerten Ressourcen erklären und bezogen auf diese für alle Bürger der Stadt Köln PUK einführen.

Soweit nicht bekannt, wäre die Gesamtwohnfläche sowie Gesamtzahl des Trinkwasser-, Heizöl-  und Gasverbrauchs in Köln zu ermitteln. Aufgrund von Grundbucheintagungen, Teilungserkärungen und Bauplänen könnte die Gesamtwohnfläche ermittelt bzw. kontrolliert werden. Die Summe des verbrauchten Trinkwassers ist den kommunalen Versorgern bekannt. Bei Gas ist es ebenso. Bei Heizöl könnten die Betroffenen Erklärungen abgeben, die stichprobenartig überprüft werden.
 
Bleiben wir zunächst bei der Ressource Wohnfläche.
Die Gesamtwohnfläche durch die Einwohnerzahl geteilt ergibt die Druchschnittswohnfläche. Dieser Durchschnittsfläche weist man eine Punktzahl zu, und zwar beliebig, jedoch für jede nachfolgende Ressource gleich. Warum?  Weil man die jeweiligen Ressourcen und Emissionen nicht gegeneinander im Wert abschätzen kann. Kann man keine Kriterien ermitteln, sollte man auch keine Unterscheidung machen. Die Unterschiede ergeben sich systematisch durch das Marktgeschehen.
 
Wir bestimmen daher:  Durchschnittsfläche = 1200 Punkte.
 
Diese Zahl beschreibt den Nullpunkt, d.h. bewohnt ein Einzelperson die Durchschnittsfläche und ändert sich nichts an ihrer Wohnsituation, dann zahlt sie 1200 Punkte am Ende des Jahres. Das Konto steht auf Null und kein Erwerb zusätzlicher Punkte ist erforderlich.
 
Ebenso könnte man es mit der Ressource Trinkwasser machen. Trinkwasser wird kommunal abgerechnet und nur von den dort Lebenden bezogen.
 
Durchschnittsverbrauch = 1200 Punkte.
 
Bei 139 l Wasser pro Person am Tag wären das 47.450 l im Jahr, gleich 1200 Punkte, d.h. 0.02 Punkte pro Liter.
Bei 100 l Wasser pro Person am Tag wären das 36.500 l im Jahr, gleich 1200 Punkte, d.h. 0.03 Punkte pro Liter.
 

Schon der Rückgang des Durchschnittsverbrauch bewirkt eine Zunahme des Punktepreises. Dadurch aber, dass einige ihre Punkte nicht gänzlich brauchen, d.h. sparen oder verkaufen, stehen laut Idee des PUK im nächsten Jahr weniger Punkte zur Verfügung, was erneut den Anreiz zum sorgfältigen Umgang mit Trinkwasser erhöht.

Ebenso könnte man beim Stromverbrauch verfahren, ohne dass diejenigen, die durch eigene Anlagen Strom einspeisen, dafür Punkte erhalten. (s.h. Kritikpunkt 8: Punkte werden nicht verdient!)
 
Nebenbei bemerkt wären bei Einführungen des PUK für Trinkwasser, Anordnungen zur Einschränkung des Trinkwasserverbrauchs in prekären Trockenperioden nicht mehr nötig. Diese sind zudem so gut wie nicht kontrollierbar. Bei PUK würde sich eine Verschwendung ohne Kontrollen direkt selbst sanktionieren und zugleich sozialen Ausgleich schaffen. Denn eine Rentnerin, die mit 800 Euro im Monat auskommen muss, oder jemand, den Sozialhilfe bezieht, lässt kein Swimmingpool volllaufen. 
 

 

Wie könnte die Abrechnung aussehen?
 
Jeder Bürger bekommt von Einführung bzw. dann von Geburt an ein PUK, verbunden mit einer Identifikationsnummer. Dieses PUK ist gefüllt mit der Durchschnittsmenge der im vorangegangen Jahr verbrauchten Punkte minus der Hälfte der gehandelten Punkte. Wie gesagt, kann für die Ermittlung der Punkte-Ausschüttung auch ein anderer Zeitraum gewählt werden. Hier bleiben wir der Einfachheit halber dabei.
 
Wir nehmen die Ressourcen Strom, Wasser, Gas, Heizöl, Wohnfläche mit eine Ausgangspunktzahl von 1200 Punkten je Ressource. Das ergibt für jeden Einwohner 6000 Punkte.
Weil die ausgewählten Ressourcen alle lokal gebunden sind, können sie nach Bedarfgemeinschaften abgerechnet werden. Diese erhielte dann ebenfalls eine Kennnummer, unter der die Mitbewohner/Familienmitglieder mit ID-Nummer registriert wären.

 

Eine vierköpfige Familie hätte folglich zusammen 24 000 Punkte.
 
Familie A, 4 Personen, bewohne 90 qm und heize mit Gas.  Sie bewohnt damit eine unterdurchschnittliche Wohnfläche. Der Durchschnitt liegt in Deutschland bei 45 qm pro Person.
Die Verbräuch bei den jeweiligen Ressourcen könnte wie folgt aussehen:
 
Heizöl                   0                                        =           0 P
Strom             4800 + Mehrverbrauch    200  =    5.000 P
Gas                4800 + Mehrverbrauch 1.200  =    6.000 P
Wasser          4800 + Mehrverbrauch     200  =    5.000 P
Wohnfläche   1600                                         =    1.600 P
 

Summe                                                               17.600 P

Es bleiben der Familie  6.400 P übrig.

Wenn 10% der Punkte (gemäß Vorgabe) nicht veräußert werden dürften, könnte sie 5760 Punkte verkaufen.

Einwand: Die Familie verbrauche kein Öl, habe aber dennoch pro Person für die Ressource Öl Punkte erhalten, so könnte sie bei Gas jetzt das Doppelte ausgeben, als der Druchschnittsverbrauch ihnen an Punkten für Gas zugebilligt hat. Ebenso bei Personen, die kein Gas aber Öl verbrauchen.
Dies ist nur scheinbar ein Problem. Denn wenn eine Person von einer Ressource keinen Gebrauch mach, mindert dies den Durchschnittsverbrauch aller, der deutlisch niedriger ist als der Druchschnittsverbrauch aller Gasbezieher. Dies entspricht dem Grundanliegen des PUK, das Nicht-Verbrauchen zu belohnen.
 
Familie B bestehe nur aus 3 Personen und heize mit Öl. Sie bewohne ein Haus mit Garten u. Swimmingpool. Die Wohnfläche des Hauses betrage 300qm.  Das Haus habe Solarpanelen auf dem Dach, mit denen zu einem großen Teil der eigene Stromverbrauch gedeckt wird, aber nicht komplett.
 
Die zugewiese Punktemenge wäre in diesem Fall in Summe 18 000 Punkte.
Ihr Verbrauch wäre folgender:
Heizöl            3600 + Mehrverbrauch    400   =    4.000 P
Strom             2000                                         =    2.000 P
Gas                      0                                        =            0 P
Wasser          3600                                         =    3.600 P
Wohnfläche   3600 + Mehrverbrauch  7066   =  10.666 P
 

Summe                                                               20.666 P

Die Familie müsste 2066 Punkte dazukaufen oder ihr Konto überziehen.

Da die Überzugszinsen immer höher als der Markthöchstpreis sind, lohnt es sich die Punkte auf dem Markt zu besorgen.
 
Die Abrechnung könnte/sollte nach Bedarfsgemeinschaften geschehen. Diese kann dann von allen Mitgliedern unter Angabe der ID-Nummer Punkte zur gemeinschaftlichen Abrechnung überwiesen bekommen. Bei einer Familie stehen z.B. die jeweiligen Familienmitglieder mit ID-Nummer aufgeführt. Angebot und Verkauf der Umweltpunkte (UPs) könnten über eine Internetplattform bzw. App laufen.